Physiker der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben ein Design entworfen, das es ermöglicht, Wechselwirkungen zwischen Licht und Elektronen mit einem klassischen Rasterelektronenmikroskop zu beobachten. Das Verfahren ist wesentlich preiswerter als die bislang verwendete Technologie und erlaubt zudem ein breiteres Spektrum an Experimenten. Ihre Ergebnisse haben die Forscher im renommierten Journal Physical Review Letters veröffentlicht.
Den von Kühlsystemen verursachten Energieverbrauch zu senken und den Plastikmüll in der Umwelt zu verringern, sind zentrale Anforderungen an eine nachhaltige Wirtschaft. In einem Forschungsvorhaben zu neuartigen Funktionsfolien will der Bayreuther Physikochemiker Prof. Dr. Markus Retsch beide Probleme gleichzeitig angehen: Kunststoffabfälle sollen künftig zu großflächigen Folien verarbeitet werden, die kühlen können, ohne dass Energie von außen zugeführt werden muss. Das Projekt wird aus dem Programm „Proof of Concept Grants“ des Europäischen Forschungsrats (ERC) mit rund 150.000 Euro gefördert.
Prof. Dr. Anna Köhler, Inhaberin des Lehrstuhls für Optoelektronik weicher Materie an der Universität Bayreuth, ist von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) zum neuen Ordentlichen Mitglied gewählt worden. Vor kurzem wurde sie in München offiziell als neues Mitglied der Sektion III „Naturwissenschaften, Mathematik, Technikwissenschaften“ begrüßt. Die Bayreuther Experimentalphysikerin ist erst die vierte Wissenschaftlerin dieser 58 Mitglieder umfassenden BAdW-Sektion.
Dr. Danilo Di Genova vom Bayerischen Geoinstitut (BGI) der Universität Bayreuth hat vom Europäischen Forschungsrat einen ERC Consolidator Grant erhalten. Sein Projekt NANOVOLC wird in den nächsten fünf Jahren mit rund zwei Millionen Euro gefördert. Das Forschungsthema, die Viskosität von Magma, ist von großer Bedeutung für die Einschätzung von Gefahren, die weltweit von aktiven Vulkanen ausgehen können.
Stabile Pakete von Lichtwellen – sogenannte optische Solitonen – werden in Ultrakurzpuls-Lasern als eine Kette von Lichtblitzen ausgestrahlt. Diese Solitonen verbinden sich oft zu Paaren mit sehr kurzen zeitlichen Abständen. Anhand von atomaren Schwingungen im Terahertz-Bereich haben Forscher*innen der Universitäten Bayreuth und Wrocław jetzt das Rätsel gelöst, wie diese zeitlichen Verknüpfungen entstehen. In „Nature Communications“ berichten sie über ihre Entdeckung. Die Dynamik der aneinander gekoppelten Lichtpakete kann genutzt werden, um Atomschwingungen als charakteristische “Fingerabdrücke“ von Materialien extrem schnell zu vermessen.
Die Spiele-App „Katze Q – ein Quanten-Adventure“ – ein gemeinsames Projekt des Exzellenzclusters ct.qmat der Universitäten Würzburg und Dresden und des Game-Designers Philipp Stollenmayer – ist beim Valencia Indie Summit als „Best Mobile Indie Game“ ausgezeichnet worden. Zudem ist das Handyspiel für weitere renommierte deutsche Medien-Preise nominiert: für den GOLDENEN SPATZ im Wettbewerb „Digital“ sowie für den Deutschen Computerspielpreis (DCP) als „Bestes Familienspiel“. Die Gala zur Verleihung des DCP findet heute Abend ab 19:30 Uhr statt und wird im Live-Stream übertragen.
Die Nuklearmedizin verwendet Technetium-99m unter anderem zur Tumordiagnostik. Mit weltweit über 30 Millionen Anwendungen pro Jahr ist es das am häufigsten eingesetzte Radioisotop. Der Ausgangsstoff, Molybdän-99, wird vor allem in Forschungsreaktoren hergestellt. Eine Studie an der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) der Technischen Universität München (TUM) zeigt nun, wie der bei der Verarbeitung bis zum Arzneimittel entstehende radioaktive Müll signifikant reduziert werden könnte.
Quantensysteme gewinnen heute eine immer stärkere Bedeutung für technologische Innovationen in der Informationsverarbeitung, der Kryptographie, der Photonik, der Spintronik oder im Hochleistungsrechnen. Sie stehen in ständiger Wechselwirkung mit ihrer Umgebung, die ihre Funktionsweisen in vieler Hinsicht beeinflussen. Physikern der Universität Bayreuth ist es jetzt in Kooperation mit Partnern an den Universitäten Edinburgh und St. Andrews gelungen, einen neuartigen Algorithmus zur Simulation und Berechnung dieser Einflüsse zu entwickeln. In „Nature Physics“ stellen sie ihre für das Verständnis von offenen Quantensystemen wegweisende Entdeckung vor.
Forschende der biomedizinischen Physik und der Biologie haben die Mikro-Computertomographie, speziell die Bildgebung mit Phasenkontrast und brillanter Röntgenstrahlung, deutlich verbessert. Dafür verwenden sie ein neu entwickeltes, mikrostrukturiertes, optisches Gitter in Kombination mit neuen Algorithmen zur Auswertung. Das neue Verfahren ermöglicht, die Mikrostruktur von Proben detaillierter abzubilden und zu analysieren und ein breiteres Probenspektrum zu untersuchen.
So wie Elektronen durch einen elektrischen Leiter fließen, können auch magnetische Anregungen durch bestimmte Materialien wandern. Solche, in der Physik analog zum Elektron auch „Magnonen“ genannten Anregungen könnten Informationen sehr viel leichter transportieren als elektrische Leiter. Auf dem Weg zu solchen Bauteilen, die deutlich energiesparender und erheblich kompakter wären, hat ein internationales Forschungsteam nun eine wichtige Entdeckung gemacht.
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