Natur in der Stadt hat positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Menschen. Gleichzeitig geht die biologische Vielfalt in urbanen Gebieten immer weiter zurück, zum Beispiel aufgrund der zunehmenden Verdichtung. Forschende unter Federführung der Technischen Universität München (TUM) suchen daher im Projekt „Ecolopes“ nach konkreten Lösungen, die eine grüne Infrastruktur mit einer höheren biologischen Vielfalt auch in Stadtgebieten ermöglichen.
Zahlreiche Kunststoffe sind grundsätzlich bioabbaubar, werden aber in der freien Natur, in Abwasser- oder Kompostieranlagen nur sehr langsam abgebaut. Bereits bekannte Enzyme mit der Fähigkeit zum Kunststoffabbau könnten dieses Problem lösen. Dafür müssen sie allerdings hohen Temperaturen standhalten. Ein interdisziplinäres Team des SFB „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth stellt jetzt in der Zeitschrift „Biomacromolecules“ neue Verfahren vor, die eine entscheidende Voraussetzung dafür sind, Enzyme vor großer Hitze zu schützen. Sind Enzyme thermisch stabil, können sie bioabbaubaren Kunststoffen schon bei der Herstellung zugefügt werden und später den natürlichen Abbau beschleunigen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich 1357 „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth in den kommenden vier Jahren erneut mit rund 13 Millionen Euro. Der 2019 eingerichtete SFB untersucht die weltweit steigende Kontamination der Umwelt durch Kunststoffe und entwickelt innovative Lösungsansätze, die den dadurch bedingten ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gefahren entgegenwirken. Die enge Verknüpfung interdisziplinärer Grundlagenforschung mit problembezogener Anwendungsforschung wird fundierte Risikoeinschätzungen ermöglichen und den Wissenstransfer in die Öffentlichkeit weiter stärken.
Alle heute bekannten und in Forschung und Industrie angewendeten Supraleiter sind nur unterhalb von 150 Grad Kelvin (rund minus 120 Grad Celsius) supraleitend. Weltweit werden daher Materialien gesucht, die diese Eigenschaft bei höheren Temperaturen haben. Aufgrund theoretischer Modellierungen sind Hydride immer stärker in den Fokus gerückt. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftler*innen der Universität Bayreuth berichtet jetzt in „Nature Communications“ über neue, unter hohen Drücken erzeugte Verbindungen aus Lanthan und Wasserstoff. Die überraschenden Strukturanalysen dieser Lanthanhydride werden die Suche nach neuen Supraleitern weiter voranbringen können.
Dr. Hannah Kurz, Absolventin der Universität Bayreuth, ist von der Bayernwerk AG mit dem Bayerischen Kulturpreis in der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung des Bayernwerks am 10. November 2022 nahm sie den Preis in den Eisbach Studios München entgegen. Die Chemikerin, die heute als Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der Universität Cambridge in Großbritannien forscht, wurde für ihre Doktorarbeit zu lichtemittierenden Sensormaterialien geehrt. Diese Arbeit wurde an der Universität Bayreuth in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Birgit Weber (Anorganische Chemie IV) angefertigt.
Die Universität Bayreuth richtet gemeinsam mit zwei australischen Partneruniversitäten, der University of Melbourne und der Monash University, ein neues Internationales Graduiertenkolleg (IGK) auf dem Gebiet der Halbleiterforschung ein. Das Kolleg startet im Frühjahr 2023 und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren mit mehr als sechs Millionen Euro gefördert. Herausragende Nachwuchstalente aus der Physik, der Chemie, den Material- und den Ingenieurwissenschaften können sich ab Dezember 2022 für die Aufnahme in das IGK und damit verbundene Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen mit dem Ziel der Promotion bewerben.
Biologisch abbaubare Mikroplastik-Partikel in Böden können zu einem verstärkten Anstieg von CO₂-Emissionen in die Erdatmosphäre führen. Dies zeigt eine interdisziplinäre, in „Applied Soil Ecology“ veröffentlichte Studie des Sonderforschungsbereichs 1357 „Mikroplastik“ an der Universität Bayreuth. Expert*innen für Bodenökologie und ökologische Mikrobiologie vergleichen darin erstmals in systematischer Form die Auswirkungen eines herkömmlichen und eines bioabbaubaren Kunststoffs in unterschiedlichen Böden. Auch die Folgen für die mikrobielle Biomasse in den Böden, insbesondere für Bakterien und Pilze, werden analysiert.
Dr. Sahar Salehi-Müller vom Lehrstuhl Biomaterialien der Universität Bayreuth ist mit einem Sicca-Förderpreis des Ressorts Trockenes Auge und Oberflächenerkrankungen im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) ausgezeichnet worden. Im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) im Oktober 2022 in Berlin nahm die Expertin für Biofabrikation und künstliche Gewebestrukturen den Preis entgegen. Die Sicca-Förderpreise werden von der Bausch + Lomb GmbH in Berlin gestiftet. Sie dienen der Unterstützung und Motivation junger Wissenschaftler*innen, die im deutschsprachigen Raum zum Sicca-Syndrom forschen.
Mit 2,5 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat kann Professor Vladimir Dyakonov die Entwicklung eines neuartigen Quantensensors vorantreiben: Dem Physiker wurde ein Advanced Grant verliehen.
Ein innovatives Forschungsprojekt des Lehrstuhls Keramische Werkstoffe der Universität Bayreuth in Kooperation mit dem Kunststoffzentrum SKZ untersucht die Umwandlung von additiv gefertigten Grünkörpern zu hochwertigen Keramiken.
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