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20 Juni 2023 LIT, Sabine Repp, Stabsstelle „Strategische Entwicklung“, Universität Regensburg

Prof. Dr. Hinrich Abken copyright: UKR Foto

(v.l.): Prof. Dr. Peter Hillemanns, MHH-Präsident Prof. Dr. Michael Manns, die beiden Preisträger Dr. Mark Schmitt und UR-Professor Dr. Hinrich Abken, Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock, Förderstiftung MHH plus. © Karin Kaiser / MHH

Regensburg, 20. Juni 2023 – Die renommierte Johann-Georg-Zimmermann-Medaille wurde in diesem Jahr an LIT-Wissenschaftler Prof. Dr. Hinrich Abken in Würdigung seines Lebenswerks verliehen.

Die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille gehört zu den höchsten Auszeichnungen für Verdienste in der Krebsforschung in Deutschland und wird von der Förderstiftung MHH plus verliehen. Mit Hinrich Abken, Direktor am Leibniz-Institut für Immuntherapie in Regensburg, geht die Medaille an einen Pionier der CAR-T-Zelltherapie, einer Immuntherapie, die inzwischen bei Leukämien und Lymphomen eine letzte Behandlungsoption sein kann.

Der Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover, Prof. Dr. Michael Manns hat den Preis gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Förderstiftung, Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock und in Anwesenheit des niedersächsischen Wissenschaftsministers Falko Mohrs überreicht. „Mit Prof. Dr. Hinrich Abken ehren wir einen international ausgewiesenen Krebsforscher, der wesentliche Beiträge zur Immuntherapie von Tumoren geleistet hat“, betonte MHH-Präsident Prof. Dr. Michael Manns.

Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock, stellvertretender Vorsitzende der Förderstiftung MHH plus: „Externe Finanzgeber aus der Wirtschaft und Industrie haben sich in der jüngeren Vergangenheit immer mehr aus der Finanzierung von Wissenschaftspreisen zurückgezogen. Preise spielen aber für die äußere Darstellung von Wissenschaft und die persönliche Ehrung und Anerkennung für herausragende Leistungen nach wie vor eine ganz besondere Rolle. So ist die Förderstiftung MHH plus glücklich und stolz darauf die Johann-Georg Zimmermann-Medaille und den Preis zu finanzieren und gemeinsam mit der MHH verleihen zu können. Mit Prof. Hinrich Abken, Pionier der CAR-T-Zelltherapie wird ein herausragender Krebsforscher geehrt.“

Prof. Dr. Philipp Beckhove, Wissenschaftlicher Direktor des LIT – Leibniz-Institut für Immuntherapie kommentiert: „Das LIT gratuliert Hinrich Abken zu dieser herausragenden Anerkennung seiner wissenschaftlichen und translationalen Leistungen im Feld der synthetischen Immunologie. Es ist ihm gelungen, vielfältige, innovative gentherapeutische Konzepte und Instrumente zu entwickeln, mit denen Immunzellen mit ganz neuen Funktionen ausgestattet und zu "lebenden Medikamentenfabriken" umprogrammiert werden können. Diese Konzepte haben sich als robust und klinisch umsetzbar erwiesen und bilden eine wichtige Basis für die Entwicklung neuer Immuntherapien gegen bisher unheilbare Erkrankungen am LIT und weltweit."

Hinrich Abken studierte Medizin in Essen, wo er schon während des Studiums in die experimentelle Krebsforschung einstieg. Nach Promotion und Postdoktoranden-Zeit in der Molekular- und Zellbiologie am Westdeutschen Tumorzentrum (bei Prof. M. F. Rajewsky) wechselte er 1987 als Arbeitsgruppenleiter an das Institut für Genetik der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn (bei Prof. K. Willecke), wo er 1993 in den Fächern Genetik und Immunologie habilitierte. Noch im selben Jahr erhielt er den Ruf auf die Professur für Tumorgenetik an der Klinik I für Innere Medizin (Prof. M. Hallek) der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, wo er sich der Erforschung der Immunantwort gegen Tumore zuwandte. Seit 2018 leitet er am LIT – Leibniz-Institut für Immuntherapie die Abteilung für Gen-Immuntherapie und hat an der Universität Regensburg den Lehrstuhl für Gen-Immuntherapie inne.

„Wir waren fasziniert von der Idee, ob sich die Immunantwort der T-Zellen spezifisch gegen Tumore richten lässt“, sagt Professor Abken. Schon 1994 entwickelte seine Arbeitsgruppe rekombinante Erkennungsmoleküle, die heute als „Chimäre Antigen Rezeptoren“ (CARs) bekannt sind. Durch innovative Anwendung der Werkzeuge der synthetischen Immunologie konnte die anfängliche Vision einer Immunzell-getriebenen Antwort gegen Tumore zur Entwicklung mehrerer Generationen von CARs geführt werden, von denen einige inzwischen weltweit erfolgreich in der Klinik eingesetzt werden. In 30 Jahren Pionierarbeit, visionärer Forschung und Entwicklung in der synthetischen Immunologie gelang es ihm, die anfängliche Idee einer gerichteten T-Zell-Antwort in ein solides Konzept des „CAR Engineering“ zu gießen, das von vielen Gruppen im In- und Ausland aufgenommen wurde und stets weiterentwickelt wird.

Glückwünsche gab es auch von Seiten des Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel: „Gratulation an Prof. Abken für diese hohe Auszeichnung und damit auch für die hervorragende Arbeit im Bereich der Immunmedizin am Standort Regensburg.“

Das LIT – Leibniz-Institut für Immuntherapie ging 2022 als außeruniversitäres Institut der Leibniz-Gemeinschaft aus einer zentralen Einrichtung der Universität Regensburg, dem RCI – Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie als organisatorischem Dach zur Bündelung und Vernetzung der immunologischen Forschung von Universität und Universitätsklinikum hervor und dient zur Entwicklung und Erforschung von Therapien gegen Krebs, Immundefekte und Abstoßungsreaktionen nach Organ- und Stammzelltransplantationen.

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